Am Sonntag, den 9.11.2008 war in der Pfarrkirche St. Jodok in Mittelberg das Kirchenkonzert der Musikkapelle Harmonie Mittelberg. Wir haben viel geprobt und mich als Dirigent hat es doch einige Nerven gekostet. Doch ich glaube das Konzert ist ganz gut angekommen und es hat sich daher rentiert. Mich freut es auch, dass die freiwilligen Spenden unserer Partnergemeinde in Kisangara Juu (Tansania) für die Krankenstation zugute kommen.
Musikalisch war ich im großen und ganzen zufrieden. Vor allem das Stück Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber ist meiner Meinung nach ganz gut gelaufen. Leider hat das Stück In Modo Barocco von Pavel Stannek dann nicht ganz so gut geklappt. Insgesamt war es aber gut. Schön war es auch dass die WaJuBa (Walser Jugend Band) und der Männerchor Kleinwalsertal dabei waren. Ich bin schon auf die Kritik gespannt. Jetzt bin ich aber froh, dass eine Weile Pause ist ...
Gestern waren wir in der
Kulturbühne AmBach in Götzis beim Konzert von
Rebekka Bakken. Wie nicht anders zu erwarten war, konnte sie mit Ihrer Stimme die Zuhörer ziemlich in den Bann ziehen. Begleitet wurde Rebekka von den beiden Musikern Jesper Nordenström am Piano und Sven Lindvall am Bass. Obwohl die beiden grundverschieden vom Charakter sind, wussten Sie beide auf Ihre Art zu glänzen, ohne dass Sie der Solistin die Show stahlen. Ich hatte das Gefühl dass sich das Trio bestens versteht, sowohl musikalisch als auch menschlich. Leider war der Abend viel zu schnell vorbei ...
... und Jesper hat mich doch tatsächlich wieder zum Klavier spielen animiert - so viel Spaß haben mir die Feinheiten seines Klavierspiels gemacht ...
Am Sonntag gab ich mein erstes "großes" Debüt als Kapellmeister der Musikkapelle
Harmonie Mittelberg. Das Konzert fand im Walserhaus in Hirschegg statt. Die viele Probenarbeit hat sich ausgezahlt. Der Saal war voll und es war ein gelungener Konzertabend. Das Konzertprogramm ist wohl recht gut angekommen. Wir begannen ziemlich traditionell mit zwei Stücken von Sepp Tanzer und zwei Stücken aus dem Kleinwalsertal. Den zweiten Teil begann Diethelm mit einer wunderschönen Bild-Dokumentation über die Vereinsgeschichte. Dann ging es erst mal etwas Moderner weiter mit einem Latein-Amerikanischen Stück und einem Solo für Flügelhorn und Posaune. Danach wurde es klassisch mit Edvard Grieg, Carl Michael Ziehrer und Johann Strauß.
Die Musiker gaben ihr bestest und sie wurden immer besser. Das war meiner Meinung nach schon verdammt hörenswert. Ich bin ziemlich stolz auf "meine" Musikanten!
mein Flügel
Wie oft habe ich mich früher nur in Traumwelten gespielt? Oh ja, ich kann es tatsächlich immer noch. Tröstlich, dass ich trotz wenigem Üben immer noch ziemlich gut Klavier spielen kann. Ich bin froh, dass ich dieses Talent mit auf die Erde bekommen habe. Mit "in Traumwelten" spielen war ich immer vertraut. Auch heute hat es wieder geklappt und doch war es ganz anders. Es ist ein Jahr her, als die Traumwelt plötzlich Wirklichkeit wurde. Nachdem diese Wirklichkeit inzwischen auch ausgeträumt ist, taucht man etwas anders in die Traumwelt ein. Mit etwas Wehmut, aber mit der Gewissheit, dass so etwas tatsächlich passieren kann ...
Hier möchte ich noch meinen beiden Lehrern danken. Ich hatte wohl die besten Musiklehrer die man sich nur wünschen kann. Leider lebt meine erste Lehrerin, Anneliese, nicht mehr. Von ihr habe ich so viel gelernt und es ist mir erst viel, viel später aufgefallen und bewusst geworden. Leider konnte ich es ihr nie mehr sagen. Sie kannte wohl die meisten meiner Gefühle, obwohl ich sie ihr nie preis gegeben habe. Woher nahm sie nur die Geduld mit mir? Es war ein komisches Gefühl als ich bei ihrer Beerdigung die Orgel gespielt habe. Sie ging dahin und hat doch auch so viele schöne Spuren von ihrem Wirken hinterlassen. Vielen Dank dafür und ich werde Dich immer in ehrender Erinnerung behalten!
Der zweite Lehrer war ganz anders und doch auch sehr wichtig für mich. Ich lernte alle möglichen Facetten von Musik kennen. Richtungen, Blickwinkel und Möglichkeiten von Interpretationen. Mir wurde gezeigt wie viel ich erreichen kann wenn ich mich wirklich dahinterklemme. Unsere Stunden waren oft auch gar keine Musikstunden, sondern Gespräche über alles mögliche, Probleme, schöne Dinge, Alltagssachen und es entstand eine schöne Freundschaft. Andi, schade dass Du nicht mehr im Tal wohnst. Ohne Dich wüsste ich gar nicht was ich alles spielen kann. Du hast einen immer bestens motiviert, das fehlt mir heute manchmal! Vielen Dank dafür. Ich hoffe dass unsere Freundschaft auch weiterhin bestehen bleibt. Das nächste mal müssen wir wieder vierhändig spielen und dann gelingen die Läufe auch einwandfrei ;-)
Nach so viel Musik gehe ich jetzt zum Laufen. Eine weitere Art seine Gefühle zu verarbeiten und mit ihnen klar zu kommen.
Dass meine Lieblings-Jazzsängerin Solveig Sletthjell ist muss ich wahrscheinlich nicht sagen. Also machte ich mich gestern auf nach Nürnberg zum Jazzfestival
"stimmenfang". Dort gab Solveig Sletthjell und das Slow Motion Quintett in der Dreieinigkeitskirche ihr letztes Konzert auf deren Deutschlandtournee.
Wieso sie meine Lieblingsjazzsängerin ist, hat sie dort eindrucksvoll bewiesen. Ab dem ersten Ton, den sie in die Kirche hauchte war ich gefangen. Wirklich genial, wie diese kleine Person mit ihrer Stimme die Kirche füllen kann. Was sie mir auch noch besonders sympathisch macht ist ihr Charme und ihre Natürlichkeit. Hoffentlich bleibt sie trotz Erfolg immer so bescheiden.
Die Band finde ich auch ein ziemlicher Hammer. Das langsam spielen scheinen sie erfunden zu haben. Ob das an der skandinavischen Einsamkeit oder an ihrem Namen "Slow-Motion" liegt? ;-) Sie können allerdings auch zwischendurch ganz schön aus sich heraus gehen. Das hat echt Spaß gemacht.
Schade dass Morten Qvenild nicht mehr piano-soli gespielt hat. Ich mag sein Stil. Sehr genial auch, wie der Trompeter Sjur Miljeteig mit seinen sphärischen Klängen auf die Stimme von Slettahjell eingeht.
War natürlich auch sehr schön dass wir in der ersten Reihe sassen. Die Charaktere der einzelnen Musiker ist doch auch immer spannend zu beobachten. (
@ S. gell, coole Schuhe von Mats Eilertsen ;-) ) Diese Musiker haben mir sehr viel Spaß gemacht. Einen ganz großen Kritikpunkt habe ich natürlich. Wieso war das Konzert so sehr schnell vorbei?
P.S. Schade dass es ihr drittes neues Album Pixiedust hierzulande noch nicht gibt. Habe gehofft, dass sie es wenigstens mitgebracht haben. Dann wollen wir mal hoffen, dass es dies auch bald gibt.
P.P.S.
Das Konzert aus Nürnberg wurde vom Bayerischen Rundfunk aufgenommen und wird am 12.Oktober 2005 um 23:05 auf Bayern 4 Klassik gesendet.
Solveig Slettahjell - Slow Motion Orchestra
So ruhig, still, melancholisch ... Seele baumeln lassen
Gloria Estefan - Destiny
Meine "Aufbau-CD", gibt mir, aus welchem Grund auch immer, Hoffnung und Mut
Beim Klicken auf die Namen geht es zu den Rezensionen bei Amazon. Bei der ersten Scheibe kann ich vor allem die Rezension "Perfekt für Neulinge wie mich ... " gut nachvollziehen.
War heute bei dem
Kirchenkonzert des EBO (Euregio Blasorchester) in der Pfarrkirche in Riezlern.
Oh es kam schon Wehmut auf. Ich war ja immerhin bei der
Gründungsformation dabei und habe die Jahre danach auch noch ein paar mal mitgespielt. Im Moment fehlt es mir auf der Posaune aber leider ein wenig an Übung. Sollte wohl wieder mal mehr proben.
Nun aber zum Konzert.
Folgende Stücke standen auf dem Programm:
Canzon Septimi e Octavi Toni 12 - Giovanni Gabrielei
Genau das richtige Stück für den Beginn. Musik aus dem 16. Jahrhundert und das Orchester auf 3 unterschiedlichen Positionen. Das Wechselspiel hört sich in einer Kirche einfach toll an.
Toccata und Fuge in d-moll, BWV 565 - J.S. Bach
an der Orgel Verena Mösenbichler
Verena hat das sehr bekannte Stück souverän gemeistert. Wie sie mir nach dem Konzert bestätigte ist ihr bei der Fuge mal ein Ton hängen geblieben und sie hatte ein wenig zu kämpfen, aber sie hat das perfekt überspielt. Das ist mir bei der Riezler Orgel auch schon passiert und nicht gerade angenehm. Gefreut hat mich, dass sie das ganze Stück ziemlich gleich registriert wie ich, obwohl ich ja eigentlich vom Registrieren keine Ahnung habe. Außerdem ist Verena eine sympathische und nette Person!
Variationen über ein Thema von Johann Pachelbel aus der Sonata da Chiesa (für Orgel und Blasorchester) - Kees Schoonenbeek
Ebenfalls ein sehr schönes Stück - das Thema wird meistens im Wechsel Orgel - Orchester gespielt. Schöne Harmonien, so wie ich sie liebe.
Jesu, bleibet meine Freude - J.S. Bach
Zu dem Stück braucht man auch nicht viel zu sagen. Schöne Bearbeitung für Orgel und Blasorchester und toll interpretiert.
Präludium II, Andante con moto - F. Mendelssohn-Bartholdy
Verena durfte wieder alleine und sie ist eine tolle Organistin.
Dann kam der große Höhepunkt des Abends:
Sinfonie No. 2 - Die Passion Christi - Ferrer Ferran
Ich kann nur sagen "genial". In drei Sätzen werden viele Stationen des Leidensweges Christi musikalisch skizziert. Daneben werden noch erklärende Texte und Bilder vom Leidensweg an die Wand projeziert. Das finde ich gut, schliesslich sind solche Klänge nicht jedem vertraut und so kann man sich noch zusätzlich ein wenig in die Musik hinein leben.
Ich liebe ja solche Klangmonumente. Von verhalten, zarten Kindheitsklängen bis hin zur dramatischen Kreuzigung, die in einem bedrohlichen Klangmeer mündet und dann plötzliche Stille und die Hoffnung in ganz harmonischen Klängen. Das Stück ist schon genial und hat eine besondere Aura. Interpretiert wurde es meiner bescheidenen Meinung nach auch super gut. Der Dirigent Prof. Johann Mösenbichler hat mit dem Orchester tolle Arbeit geleistet.
Nach dem Konzert habe ich natürlich noch mit ein paar Mitgliedern des Orchesters geplaudert und meine Registerkollegen die "Posaunisten" meinten es ist Zeit dass ich wieder mitmache. Es ist ja wirklich eine tolle Sache, aber auch verdammt zeitaufwendig und anstrengend. Üben, üben, üben ...
im Ohr: Symphony for Brass and Percussion - A. Reed
Stimmung: nachdenklich
Was gibt es schöneres wenn kein Mensch zuhause ist und man sich an den Flügel setzt und anfängt zu improvisieren. Habe über eine Stunde auf 4 Tönen improvisiert und unglaubliche Klangwelten entdeckt.
skurril, laut, schnell, hektisch, aggressiv, still, traurig, leise, getragen, langsam, harmonisch, disharmonisch, teuflisch, himmlisch, gejazzt, gewalzert, gejodelt, wehmütig, freudig, tonfetzen, tasten angehaucht, tasten behämmert, zuhörend, egal, nicht zuhörend, in gedanken versunken, weinend, jauchzend, sterbend, stolz, kindlich, erhaben ...
Wenn niemand im Haus ist kann ich das eine ganze Nacht hindurch machen, ohne Ende, wie ein Perpetuum Mobile, nur einfach spielen, immer im Fluss, nie aufhörend, für immer und ewig, immer auf diesen vier tönen f, es, des, c, berauscht von den Tönen, von Klängen die tief aus dem Inneren kommen, immer weiter spielen, ohne Ende, ein wenig der Welt entrückt, in anderen Sphären schwebend ......
momentane Stimmung: "klangberauscht"