Ich bin es allein schon von Beruf wegen gewöhnt Rückblicke zu machen. Am Ende vom Jahr darf ich die wichtigsten Ereignisse aus unserem Tal zusammentragen. Das ist die Aufgabe eines Chronisten. Neben so einem allgemeinen Rückblick mache ich schon seit vielen Jahren eine persönliche Jahresrückschau. Rückblicke können sehr zwiespältig ausfallen. Ich könnte dieses Jahr meinen Rückblick vom letzten Jahr einfach umdrehen. Am Anfang hatte ich mit "die schönste Zeit" in meinem Leben und im zweiten Halbjahr habe ich viel gelitten. Das wäre aber etwas zu einfach und wohl auch nicht ganz richtig. Wenn es einem gut geht, so wie mir am Ende des letzten Jahres, dann ist es ganz einfach. Dann kann man schreiben, mir ging es schlecht aber jetzt schwebe ich über allen Dingen. Warum und wieso es einem einmal schlecht gegangen ist hat überhaupt keine Bedeutung mehr. Wenn es einem nicht so gut geht, kann man irgendwie viel mehr schreiben. Ich will hier jetzt eigentlich kein Roman verfassen, es ist aber doch interessant wie sich in einem Jahr vieles ändern und manches umdrehen kann. Nach dem wunderschönen, traumhaften Beginn im letzten Jahr begann dann eine Zeit, die mir ziemlich zu schaffen machte. Manchmal habe ich mich wie ein Idiot benommen oder habe es einfach nicht geschafft mich aufzuraffen. War völlig durcheinander, konnte vieles nicht verstehen. Inzwischen geht es mir wieder besser. Ich kann manches verstehen und doch auch manches noch nicht. Es macht aber keinen Sinn mehr dies alles zu hinterfragen. Ich kann es
nicht mehr ändern. Vieles habe ich wahrscheinlich gelernt und vielleicht manches immer noch nicht. Richtig glücklich bin ich wohl im Moment noch nicht, aber mir geht es gut. Es gibt viele Sachen an denen ich mich erfreuen kann, viele Sachen die ich wieder entdeckt habe. Ich kann wieder positiv in die Zukunft blicken und mich an schöne Sachen, die ich im vergangenen Jahr erleben durfte einfach nur erinnern, ohne dass mir gleich das Heulen kommt. Es war schön, aber nun ist es vorbei und wer weiß was das Leben noch Schönes zu bieten hat? Die Gefahr dem Selbstmitleid zu erliegen ist vorbei. Ja, liebe Dreli, ich bin ein extremer Typ, vor allem wenn es um Gefühle geht. Da kann ich schweben, aber auch unglaublich leiden und ich werde es nie wirklich ändern können. So bin ich und ich finde es ist auch gut so.
Liacht und Schåtta (Bluatschink)
1. Wenn s'Leba måcht, dass du nur dåhängsch wia a Stoa,
bei Tåg und Nåcht nur Vergångenem nåchhängsch gånz alloa,
dånn håsch wohl irgendwo a poor Sunnastråhla verpasst!
Wenn åber moansch, Du kennsch des Leba gånz genau
und ålles easy, ålles rosa und himmelblau,
dånn kånn scho sei, dass Di so manches no überrascht!
S'braucht Dur und Moll, wenn des Leba voller Fårba leichta soll,
Moll und Dur, weil siensch klinga doch dia hålba Saita nur!
Dur und Moll, Moll und Dur!
Ref: Liacht und Schåtta,
s'werd im Leba boades geba - und wenn's o manchmål weah tuat!
Då geit's Liacht und Schåtta,
wer des Leba will, s'Leba leba will, findet Liacht und Schåtta!
2. S'geit oft a Zeit, wo ma koan Sinn mehr secha ko!
Hoffnungsloses Leid, dass des vergeaht, glåubsch numma dro,
und dass dia Zeit o wirklig ålle Wunda hoalt!
Doch hinterher luagsch auf den schwara Weg zurück
und siechsch draus manche Wurzel wåchsa vom nuia Glück!
Dia geit Deim Leba wieder Gstålt und geit Dir Hålt!
S'braucht Tåg und Nåcht, damit sich s'Leba jeden Tåg gånz nui entfåcht!
S'braucht Leba und Tuad, rehra, låcha, liaba, streita, Ångscht und Muat!
Tåg und Nåcht, s'braucht Leba und Tuad!
Ref: Liacht und Schåtta, ...
Rap: Es geaht trotz schlechta Zeita s'Leba ålba weiter
und kloana Unebaheita könna o bedeita,
dass ma's Geah it gånz verlernat und mit boada Füaß am Boda steaht!
Wenn irgendwo Schåtta sei, nocha woaß ma glei:
Då muaß irgendwo a Liacht sei!
Luag Di um - då werd irgendwo a Liacht sei!
Jå, luag Di um, nocha siechsch des Liacht glei!